Direkt am Eingang befinden sich Verwaltung sowie das grosse Klassenzimmer und der Mehrzweckraum. Diese beiden Räume sind gemeinsam mit dem dazwischenliegenden Flurbereich universell zusammenschliessbar, wodurch der Bereich für Grossveranstaltungen, Ausstellungen, Abendveranstaltungen etc. genutzt werden kann, ohne den Schulablauf zu stören. Gleichzeitig ist aber ein Catering durch den angrenzenden Mensabereich möglich. Dieser wiederum ist zum Schulhof hin orientiert, um sich nach aussen zu öffnen. Der eigentliche Schulbereich befindet sich auf der Parkseite. Unbehelligt vom Treiben auf der Schulhofseite erstreckt sich hier eine grosse Lernwelt, die mit Hilfe der Lern- und Aufenthaltsnischen keinen Raum zur reinen Erschliessungsfläche degradiert und den Kindern ein spannendes und anregendes Umfeld generiert, sie aber auch zur Selbständigkeit und Eigenverantwortung animiert. Im Südosten betritt man im Schulbau den Kindergartenbereich.
Die Aussenräume der Schulanlage Rotewis sind wie die Gebäude selbst nach dem Prinzip von Spielen und Lernen gestaltet. Zwischen den Gebäuden erstreckt sich ein rational geometrischer Pausenhof mit schattenspendenden Bäumen und schlichten Sitzmöbeln. Auf den Pausenhof öffnet sich auch der Mensabereich der Schule, was auch ein Mittagessen unter freiem Himmel ermöglicht.
Dem gegenüber steht der parkähnliche, verspielte Gartenbereich. Hier befinden sich nicht nur die Aussenbereiche der Kindergärten, sondern auch ein Schulgarten für den Unterricht im Aussenbereich. Der Kindergartenbereich ist durch einen Spielhügel vom restlichen Garten und der Strasse getrennt. Im Bereich des Schulgartens könnten Einrichtungen wie eine Freiluftklasse, ein kleines Freilufttheater, Projektbeete, ein Schulteich, eine Naturwiese oder ein Barfusspfad den Kindern die Natur näher bringen und den Unterricht aktiv mitgestalten.
Gemeinsam mit der Mehrzzweckhalle bildet das neue Primarschulhaus Rotewis ein Essemble für insgesamt 130 Kinder. Die in ihrer Proportion ähnlichen Baukörper verbindet sowohl die zueinander verschränkte Stellung als auch das optische Erscheinungsbild: Das Stilmittel der Reihung bestimmen die Fassaden beider Bauten. Durch die Stellung wird im Zwischenraum der Pausenhof definiert und der Sportplatz klar in die Gesamtanlage eingeordnet. Zur Gemeinde hin grenzt sich das Areal zur Strasse hin durch den Schulgarten ab, bietet aber durch den parkähnlichen Charakter der Aussenanlage eine Ort der Begegnung für die gesamte Gemeinde.
Das Gebäude verschreibt sich ganz der Flexibilität und den wachsenden wie wechselnden Ansprüchen einer modernen Schule. Entlang der Längsseiten orientieren sich die Lehr- und Lernräume um die Lernlandschaft, die sich am Eingang zum Aussenraum hin öffnet.
Die einfache Infrastruktur sowie die hellen, warmen Räumlichkeiten bieten Raum für diverse Lern- und Lehrformen. Die vielen Nischen und Nebenräume schaffen eine kindgerechte und verspielte Atmosphäre, die viel Raum für Ideen und Bedürfnisse der Kinder bereitstellt, aber auch genügend Platz um die Arbeiten der Kinder zur Schau zu stellen.
Die hölzerne Fassade mit der offen gezeigten, konstruktiven Fügung unterstreicht den Pavilloncharakter des Gebäudes. Gleichsam verknüpft sie die Anlage untereinander. Das Materialien Holz und Beton zeigen nicht nur die konstruktive Herangehensweise des Entwurfs sondern bieten den Kindern auch haptische Erlebnisse und eine warme, natürliche Umgebung.
MARKUS WEISSENMAYER ARCHITEKT SIA | mail@weissenmayer.ch